Velotour und Kultur. Ein Feldversuch.

Wie schade, dass wir bei vielen vergangenen Velotouren, zum Beispiel entlang grosser Flüsse, die Chancen eines reichhaltigen Kulturangebots nicht wahrgenommen haben. Dabei liegen die Kulturgüter manchmal keinen Steinwurf weg vom Wasser, die Elb-Philharmonie führt den Fluss sogar im Namen – und der Haupteingang zur Semper Oper ist höchstens 100 Meter vom Elbufer entfernt.

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Eben komme ich von einer gut zweiwöchigen Veloreise von Hamburg nach Prag zurück. Bis kurz vor Prag immer der Elbe entlang. Neben prächtigen Auenlandschaften in ausgedehnten Biosphären-Reservaten dominieren erstmals kulturelle, religionsgeschichtliche und politische Brennpunkte in meinem Reiseprogramm. In Magdeburg entdeckte eine Hundertwasser-Wohnsiedlung, in Dessau verbrachte ich einen ganzen Tag im Zeichen des BAUHAUS, in Wittenberg wandelte ich auf den Spuren Luthers und Melanchtons. Sehr viel weltlicher – und ernüchternd spiessig – der Wohnsitz von Karl May in Radebeul. Dann ein herrlich schräges Musical «into the woods» in der kleinen Semperoper in Dresden, gefolgt von einem vergnüglichen Morgen im chaotisch kuratierten DDR-Museum. Zwischendurch eine Wanderung auf die Bastei in der sächsischen Schweiz. Auf tschechischem Gebiet beeindruckende und bedrückende Eindrücke im Ghetto-Museum Terezin (Theresienstadt).

Und zwischendurch immer wieder den Kopf lüften, in Etappen zwischen 70 und 90 km. Es funktioniert tatsächlich: Sportliches Fahren und kulturelles Einhalten, das geht! Den Elbe-Radweg empfinde ich als den bisher schönsten im Palmares. Vielleicht, weil ich das Potenzial der anderen wie Rhein, Donau, Neckar usw. nicht ausgeschöpft habe.

In der Downloadbox findest du Etappierung, Unterkünfte, Reiseliteratur, Tracks und weitere nützliche Hinweise, wie zum Beispiel Angaben zu Fahrradtransporten. Auch auf die Kosten werde ich kurz eingehen, obwohl ich alles andere als ein Budget-Freak bin.