Trockendock und Segeltörn

Wäre Felix ein Reiseveranstalter, hätte ich reklamiert und mein Geld zurückverlangt. Aber Felix (77) war während meiner Ausbildung für den Hochseeschein einer meiner Skipper und Ausbildner. Wegen eines Ruder- und Motorenschadens  an der «Be Brave» war sein Crewplan durcheinander geraten. Einer seiner Freunde und ich waren bereit, einzuspringen.

Während wir erwartungsvoll nach Alicante flogen – geplant war ein Törn über die Balearen – stand Felix’s Amel 50 immer noch «aufgebahrt» und ohne Motor auf dem Trockendock. Immer wieder war er hingehalten worden. Sein Plan war: Persönlich samt Crew vorsprechen und den Leuten Beine machen, in der Hoffnung, dass die Segelyacht in in ein oder zwei Tagen klar zum Wassern sein würde. Das klappte nicht, für sechs Tage sassen wir im glutheissen Alicante fest. Das Kühlste war unser notfallmässig gemietetes Appartement in der Altstadt und die zahllosen Drinks im «Soho», einer Rundbar in einem kleinen Park unter schattenspendenden Bäumen. Bis es endlich losgehen konnte, machten wir Stadtbesichtigungen, lernten den Strand in Londres kennen und beehrten die Schiffsmechaniker immer wieder mit unserem Besuch.

Da in Barcelona ein Crewwechsel vorgesehen war, standen wir von Anfang an unter Zeitdruck. Wir legten genau in jener Gewitternacht ab, in der vor Palermo die Yacht eines Milliardärs unter obskuren Umständen sank. Es war eine raue Nacht mit jeweils 2 Stunden am Steuer und 4 Stunden Schlaf. Auch die restlichen Schläge waren mit um die 50 Seemeilen relativ lang. Teilweise hatten wir Glück mit dem Wind und konnten auf unserem Kurs mit seitlichem Wind segeln. Die Balearen mussten wir abschreiben.

Wer mehr wissen oder sich unverbindlich mal um einen freien Platz auf der Amel 50 bewerben möchte (man muss sich nur an Bordkasse beteiligen), soll mit mir via Downloadbox Kontakt aufnehmen. Ich kann nichts garantieren, werde aber die Anfrage an Felix weiterleiten.